von Samuel Beckett
Warten auf Godot ist der Klassiker des absurden Theaters, und verströmt bis heute seinen rätzelhaften Charme. Es geht um nichts und gleichzeitig irgendwie um alles.
Estragon: Komm, wir gehen.
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht.
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ach ja.
In einem Satz lässt sich das weltberühmte Drama erzählen:
Zwei Männer warten auf einen dritten, der niemals kommt.
Estragon und Wladimir, seit langem schon Schicksalsgefährten, die nicht voneinander loskommen, warten auf einen Unbekannten namens Godot. An den Grund der Verabredung erinnern sie sich nicht; sie wissen auch nicht, ob und wann Godot kommen wird. Sie verlieren sich in Spielchen, streiten und versöhnen sich wieder, um die Stille zu überbrücken. Gemeinsam ist man weniger allein.
Zwei andere Gestalten treten unvermittelt auf. Der Tonangebende, Pozzo, führt seinen Diener Lucky an einer Leine und lässt ihn all sein Gepäck tragen. Pozzo kommt mit Estragon und Wladimir ins Gespräch und lässt seinen Diener zu deren Belustigung tanzen und laut denken.
Zwei sehr unterschiedliche Symbiosen, die jeweils weder miteinander, noch ohne einander auskommen.
Wladimir: Also? Wir gehen?
Estragon: Gehen wir!
Sie rühren sich nicht von der Stelle.
Regie: Karl Wozek
Wladimir – Charly Vozenilek
Estragon – Max Glatz
Pozzo – Karl Wozek