Eine Volksfeindin (Kritik)

Ein Bericht von Alina Eisner

Ein(e) Volksfeind(in)

Am 08.07. feierte das gesellschaftskritische Theaterstück „Ein(e) Volksfeind(in)“ unter der Regie von Charly Vozenilek in Kaindorf im Zuge des „Timeout Theaterfestivals“ Premiere. Das Stück welches von Henrik Ibsen geschrieben wurde begeistert alt und jung. In dem Stück wird der Konflikt zwischen einer Badeärztin und der Bürgermeisterin mit den Bürgern eines Kurortes thematisiert. Die Stadt ist vom Kurbad stark abhängig und die Ärztin wird als Volksfeindin dargestellt, denn sie möchte ein wissenschaftliches Gutachten vorlegen aus dem hervorgeht dass das Wasser des Kurbades vergiftet sei. Folge hiervon wären der Bankrott des Kurortes und eine aufgewühlte Bürgschaft. In diesem Konflikt gibt es zwei Seiten: die Ärztin mit ihren familiären Anhänger*innen und die Bürgermeisterin mit Reportern und Mitarbeitern der Zeitung „Der Volksbote“. Die Ärztin kommt zu dem Schluss, dass die gesamte Gesellschaft vergiftet ist, denn alles Ruht auf dem Boden einer Lüge, die liberale Mehrheit ist der größte Feind der Wahrheit und Freiheit.

© Magdalena Kreimer

Die Theatergruppe, welche aus bunt gemischten Darstellern besteht, bringt die Emotionen des Stücks sehr gut auf die Bühne. Durch einzelne besondere Effekte wie die Kamera, die den Gesichtsausdruck auf die Leinwand projiziert, werden diese Emotionen noch verstärkt. Die Leitmotive des Theaterstücks Wahrheit, Freiheit, Mehrheit und Recht werden von den Akteur*innen gekonnt auf die Bühne gebracht und werden authentisch dargestellt. Auch die verschiedenen Orte, an denen das Stück spielt und von der Gruppe auch immer wieder gewechselt werden und so das Publikum an besondere Orte mitnimmt, sind eine Besonderheit des Stücks. Die Themen des Stücks regen zum Nachdenken an und sind auch für die heutige Zeit perfekt zugeschnitten.

© Magdalena Kreimer